Flächenstilllegungen

Der am 01.06.2018 in Kraft getretene FSC-Standard 3.0 fordert:

Naturwaldenwicklungsflächen sind hierbei definiert als:

 

Von direkten menschlichen Eingriffen ungestörte Flächen, die unter besonde­rer Berücksichtigung der Biotopwertigkeit und des Entwicklungspotenzials der Flächen für den Natur- und Artenschutz ausgewählt werden. In den Flächen unterbleiben Nutzungseingriffe außer den erforderlichen jagdlichen Maßnah­men entsprechend Indikator 6.6.1 sowie Verkehrssicherungsmaßnahmen und die Ernte von Saatgut, sofern vergleichbare lokale Herkünfte anderweitig nicht verfügbar sind. Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen sind möglich, wenn der Arten- und Biotopschutz dies erforderlich macht. Die Naturwaldentwicklungs­flächen bilden ein Netz aus Quell- und Trittsteinbiotopen, insbesondere für Arten, die auf die Alters- und Zerfallsphasen des Waldes angewiesen sind: Grö­ßere Flächen minimieren Randeffekte und sichern das konstante Vorkommen bedeutsamer Waldstrukturen. Sie dienen als Rückzugs- und Spenderflächen. Kleinere Flächen erfüllen dabei eher Trittsteinfunktionen. Je nach örtlicher Gegebenheit kann auch die Auswahl von Kleinstflächen (> 0,3 ha) zur Sicherung der Habitatkontinuität und zur Vernetzung größerer Flächen sinnvoll sein (z.B. reliktäre Vorkommen von Hutewaldeichen; kleinflächige Sonderbiotope).

 

Das Konzept der Flächenstilllegung/Ausweisung von Referenzflächen erweist sich in mehrfacher Hinsicht als problematisch:

  1. Definitionsunklarheit

Erst einmal ist diese Definition, die hier zugegebenerma­ßen nur sehr verkürzt dargestellt wird, nur schwer erfassbar. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie in einem deutschen Wald heutzutage auch nur ein Baum von anthropogenen Einflüs­sen ungestört sein kann. Das reicht von der Tatsache, dass auch diese Flächen von Erholung­suchenden genutzt werden und dementsprechend jedes Gefährdungspotenzial ausgeschlossen werden muss (also eben doch direkt eingegriffen wird), bis hin zu indirekten Einflüssen wie zum Beispiel Luftverschmutzung, Schall und Klima.

  1. Regional-ökologischer Naturschutz vs. globale Nachhaltigkeit

Abgesehen von dieser „philosophischen Problematik“ kritisieren wir, dass der Ausschluss be­stimmter Flächen aus der Bewirtschaftung genau das Gegenteil von dem bewirkt, was der FSC propagiert. Auch wenn man den stillgelegten Flächen einen ökologischen Mehrwert zuspricht (was nicht ansatzweise wissenschaftlich erwiesen ist84), ist dieser „Naturschutz“ sehr lokal gedacht und kann dementsprechend nur eingeschränkt als solcher betrachtet werden. Außer­dem würde ein Unterschied zwischen bewirtschafteten und stillgelegten Flächen frühestens nach Generationen zu beobachten sein. Diese Praxis hat jedoch direkte, gravierende globale Konsequenzen; ein Vielfaches der stillgelegten Fläche wird in borealen Wäldern vernichtet. Insofern handelt es sich zwar um eine lokale Bewirtschaftung, die allerdings in globalem Zu­sammenhang steht:

Der inländische Holzmarkt, der mit der Förderung von Holz als (nachwachsendem, „natürlichen“, „umweltfreundlichen“) Baustoff kontinuierlich wächst, kann auf das Holz von den stillgelegten Flächen nicht verzichten. Schon heute werden nur rund 50%85 des deutschen Verbrauches auch in deutschen Wäldern geschlagen. Durch Ausschluss weiterer lokaler Flächen aus der Nachfra­gebefriedigung müssen nun auch noch die „eingesparten“ Mengen andernorts eingeschlagen werden. Angrenzende Märkte können diesen Bedarf in der Regel nicht decken. Stattdessen wird das Holz also aus Primärwäldern importiert, aus „unberührter“ Natur, die dadurch unwiderruf­lich verloren geht.

Hierzu eine exemplarische Rechnung für den hessischen Staatswald, basierend auf dem Standard 3.0 (da dieser am 01.06.2018 in Kraft trat). Wir erheben keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Korrektheit dieser Zah­len, möchten sie jedoch nutzen um die Größenordnung und Absurdität der FSC-Rechnung zu verdeutlichen:

    • Der Landesbetrieb HessenForst betreut eine Waldfläche von 341.516 ha, die von einer Flächenstillegung betroffenen 10% entsprechen also ca. 34.000 ha
    • Der jährliche Zuwachs im hessischen Staatswald betrug 2016 ca. 7 m³ je Hektar, die Nutzung 6 m³ je Hektar
    • Das bedeutet einen Jahreseinschlag von insgesamt etwa 2.049.096 m³.86

Im Fall einer Flächenstilllegung wird natürlich auch weniger Holz eingeschlagen – Ersatz da­für muss dann aus anderen Quellen bezogen werden: aus den Wäldern in osteuropäischen Län­dern und schlussendlich vor allem aus borealen Wäldern (für Koniferen).

Für das folgende Beispiel legen wir dies zugrunde:

          In borealen Wäldern…

    • … wachsen pro Jahr und Hektar ca. 1 bis 1,5m³ [1]
    • … stehen 30-40 m³ erntefähiges Holz pro Hektar Holzbodenfläche[2]

           Das heißt…

    • bei einer Flächenstilllegung von 10% entspricht dies einer Fläche von 34.152 ha in den vom Landesbetrieb HessenForst betreuten Wäldern
    • Dies entspricht wiederum einer genutzten Holzmenge von 204.910 m³ bei 6 m³/ha/a
    • Dies entspricht wiederum einer Kahlschlagfläche von 5.579ha im borealen Nadelwald (unterstellt wurden hier 37 m³ erntefähiges Rundholz/ha Holzbodenfläche in Russland).

Zur Vereinfachung der Rechnung werden Parameter wie z.B. unterschiedliche Ernteverluste aufgrund von unterschiedlicher technischer Ausrüstung und deren Anwendung, die die oben genannten Zahlen weiterhin verschärfen würden, nicht berücksichtigt.

Dementsprechend werden für die Nichtnutzung von knapp 34.000 ha in Hessen pro Jahr in borealen Wäldern etwa 5.600 ha kahlgeschlagen. Setzt man diese 5.600 ha in Relation zu den 35.000 ha Stilllegungsfläche, so erkennt man, dass im Laufe von nur 6 Jahren die in Hessen stillgelegte Fläche in borealen Wäldern kahlgeschlagen wird. Im Laufe eines Zertifikatszyklus von 5 Jahren werden 80 % der stillgelegten Fläche (34.000 ha) andernorts vernichtet.

Bei den deutschen Wäldern handelt es sich um Wirtschaftswälder mit nachweislich starkem anthropogenem Einfluss seit der Römerzeit. In den letzten zweitausend Jahren erfuhren diese Wälder eine intensive Nutzung als Roh- und Brennstofflieferant sowie zur Jagd- und Weidenutzung. In dieser Zeit kam es zu einer „Übernutzung“, infolge derer zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit der Veröffentlichung der „Sylvicultura oeconomica“ durch Hans Carl von Carlowitz der Nachhaltigkeitsbegriff erstmals verwendet wurde (obwohl dieser nicht der heutigen Definition entspricht). Dementsprechend werden seitdem deutsche Wälder „nachhaltig“ bewirtschaftet. Im Gegensatz dazu sind boreale Wälder noch nie bewirtschaftet worden, meist noch komplett „unberührte Natur“ d. h. echte Primär- oder Urwälder. Grundsätzlich vertreten wir die Ansicht der Enquetekommssion, dass ein Primärwald gar nicht (und erst recht nicht nachhaltig) bewirtschaftet werden kann. Nicht nur weil er hierdurch seinen Status verliert, sondern auch weil die in diesen Gebieten einzig angewendete Exploationsform, der Kahlschlag, die totale Räumung der natürlichen Vegetation auf großen Flächen bedeutet. Neuanpflanzungen sind nur teilweise und nur mit sehr viel Aufwand möglich, haben selbst im Erfolgsfall jedoch nichts mehr mit dem ursprünglichen Wald zu tun, sondern sind bestenfalls eine genetische Wüste, anfällig für Krankheiten und Kalamitäten und ähnliches. Die Auswirkungen von Abholzungen in Primärwäldern werden erst seit wenigen Jahrzehnten erforscht, weswegen über die Konsequenzen nur spekuliert werden kann.

Um in Hessen also „ökologisch positive“ Veränderungen in Wirtschaftswäldern beobachten zu können, wird in anderen Ländern unberührte Natur geopfert – wir können und dürfen dieser Logik nicht folgen. Diese Praktiken haben nichts mit nachhaltigem Handeln zu tun sondern spiegeln im Gegenteil die regio-ökologische Perspektive des FSC wieder.

Neben den oben genannten Zahlen zu den direkten Auswirkungen dieser Einschlagsverlagerung kommen außerdem noch die (hier sehr vereinfacht dargestellten):

 

           Indirekten Folgen der Kahlschlagernte in borealen Wäldern:

    • das Auftauen der Permafrostböden[3]
      • die damit einher gehende Freisetzung von Methan, das in seiner Gesamtwirkung im borealen Gürtel bis zu 400mal klimawirksamer sein kann als CO2 in temperierten Zonen[4]
      • erhöhte Nitrifizierung (Kahlflächenwirkung)
      • den damit einher gehenden Folgen auf den Klimawandel[5]
    • die Zerstörung des Habitats unzähliger Spezies durch die Kahlschläge[6]
    • die (ökologisch gleichwertige) Unmöglichkeit der „Wiederherstellung“ von genutzten Primärwäldern
      • und den damit entstehenden „baumfreien Zonen“
      • und der damit einher gehenden Vernichtung der Lebensgrundlage indigener Völker
    • die verminderte CO2-Bindung, die sich durch das Abholzen der Wälder manifestiert[7] sowie weiteren Folgen, die durch Lagerung und Transport des Holzes entstehen

Daraus ergibt sich folgende Beispielrechnung…

        Beispielrechnung für die vom Landesbetrieb HessenForst betreuten Flächen

    • die oben erwähnten Rohholzmengen entsprechen 89.600m³ fertiger Produkte (gerechnet wurde mit ca. 40 % Ausbeute Hauptprodukt)
    • Diese wiegen etwa 40.500 t (basierend auf einer durchschnittlichen Dichte von ca. 450 kg/m³)
    • …und müssen entsprechend mit 1.690 LKWs transportiert werden[8]
      • Hintereinander gestellt entspricht das einer LKW-Schlange von 31.5km
    • Diese müssen eine für diese Rechnung hypothetisch angenommene Distanz von 5.000km (eine Strecke) zurücklegen
    • Auf alle LKWs betrachtet entspricht das einer Distanz von 8,45 Mio. km
    • Hierfür werden etwa 2.957.000 Liter Diesel verbraucht
    • Ein Liter Diesel erzeugt 2.64kg CO2
    • Allein der Transport nach Europa produziert dementsprechend 7.807t (!) CO2

 

Eine Transporteinsparung in Deutschland muss unserer Meinung nach nicht gegenrechnet werden, da die Distribution im Detail unserer Meinung nach sehr ähnlich ist.

Hinzu kommen der Methanausstoß, Primärenergieaufwand, Infrastrukturmaßnahmen, der Verschleiß an LKWs (jährlich etwa 5[9]), Reifenabrieb[10]… Weiterhin kommt dieses „Ersatzholz“ teilweise aus Gebieten, in denen eine demokratische Politikstruktur nicht gegeben ist. Die Wahrscheinlichkeit, illegales (und damit per Definition nicht nachhaltiges) Holz damit zu importieren ist hoch – auch mit FSC-Zertifikat [11].

Zusammenfassend lässt sich allein anhand der vorstehend näher aufgezeigten Aspekte festhalten, dass die vom FSC geforderte und mit dem UNIQUE-Gutachten empfohlene Flächenstilllegung zu desaströsen ökologischen Folgen im globalen Zusammenhang führen wird.

Demgegenüber unterstellen der FSC und das UNIQUE-Gutachten, das sich mit einer so simplen Maßnahme wie der Flächenstilllegung eine ökologische Wertsteigerung des Systems hervorrufen lasse. Der FSC scheint anzunehmen, dass sich nur durch die Stilllegung ein „Urwald“ entwickelt. Günstigstenfalls ist anzunehmen, dass dem FSC und den Unique-Gutachtern die vorstehend aufgezeigten ökologischen Folgen nicht bekannt sind, schlechtestenfalls, dass diese Folgen einfach ignoriert werden.

 

  1. Das konzeptuelle Problem: potentiell natürliche Vegetation

Zudem ist die Erwartung, dass durch die Stilllegung „der perfekte Wald“ mit einer potentiell natürlichen Vegetation[12] entstehen wird, auch in der Sache nichtzutreffend[13],[14]. Diese Betrachtungsweise lässt sämtliche positiven Aspekte, die durch die Holznutzung entstehen, völlig außer Acht. Beispielsweise steigt in einem Wald, aus dem kein Holz mehr entnommen wird, die Kohlenstoffspeicherung noch eine Weile an, fällt dann aber unter das Niveau während der Holznutzung[15]. Dies ist für einen wirkungsvollen Klimaschutz eine relevante Abwägung.

Weiterhin stellen Studien zu Biodiversität in Frage, ob durch den einfachen Akt der Flächenstilllegung eine „bessere“ oder „schlechtere“ Ökologie auf den betroffenen Flächen entsteht.

 

Unserer Meinung nach sollte die Bewirtschaftung in (selbstverständlich soweit wie möglich „naturnah“ bewirtschafteten) Wirtschaftswäldern vor allem zur Befriedigung der regionalen Nachfrage dienen. Am Bedarf „vorbei“ zu „wirtschaften“, wird sich auf das Warenangebot auswirken. Einen Import aus anderen Weltregionen empfinden wir aus oben genannten Gründen als inakzeptabel. Auch stimmen wir global-politischen Stellungnahmen[16] zu, dass eine Bewirtschaftung von Sekundärwäldern einer holzwirtschaftlichen Nutzung von Primärwäldern vorzuziehen ist. Eine berechtigte Forderung, wenn man nicht nur die zweifelhaften, lokalen „ökologischen Mehrgewinne“, sondern auch die globalen Folgen der Beschaffung der „eingesparten“ Holzmenge aus anderen Regionen betrachtet.

Das heißt keineswegs, dass wir ausschließlich auf regionalen Anbau, Verarbeitung und Nutzung bestehen (auch wenn das sicher wünschenswert wäre), sondern nur, dass wir im Gegensatz zum FSC Deutschland ökologisch-ökonomisch-soziale Faktoren in einen globalen Gesamtkontext einzuordnen versuchen. Nachhaltigkeit bedeutet eben genau das, denn nur so können wir unserer globalen Verantwortung gerecht werden.

 

 

Für weitere Informationen empfehlen wir die folgenden Texte:

Quellen:

[1] „Die Forstwirtschaft Russlands“, AFZ-DerWald 8/2014, S 36 ff

[2] „Die Forstwirtschaft Russlands“, AFZ-DerWald 8/2014, S 36 ff

[3]  Umweltbundesamt, „Klimagefahr durch tauenden Permafrost?“ (2006). Abgerufen über folgenden Link am 05.07.2018L

[4] „Studie: Erdgas ist klimaschädlicher als Kohle“, abgerufen über folgenden Link am 08.08.2018

[5] Venzke J.F., & Langer, M., „Globale Gefahr durch intensive Nutzung der Taiga-Wälder“. Aus: Lozán, J.H., H. Grassel, D. Notz & D. Piepenburg (2014): WARNSIGNAL KLIMA: Die Polarregionen. Wissenschaftliche Auswertungen, Hamburg, Seite 335 ff. Abgerufen über folgenden Link am 05.07.2018

[6] Ironischerweise unter anderem belegt durch Greenpeace, „Kahlschlag in der Taiga“, abgerufen über folgenden Link am 05.07.2018

[7]  Venzke J.F., & Langer, M., „Globale Gefahr durch intensive Nutzung der Taiga-Wälder“. Aus: Lozán, J.H., H. Grassel, D. Notz & D. Piepenburg (2014): WARNSIGNAL KLIMA: Die Polarregionen. Wissenschaftliche Auswertungen, Hamburg, Seite 335 ff. Abgerufen über folgenden Link am 05.07.2018

[8] Zur Vereinfachung dieser Rechnung gehen wir von einem reinen LKW-Transport aus, obwohl geringere Teile und/oder Streckenabschnitte auch per Bahn zurückgelegt werden können.

[9] Unter diesen Belastungen hält ein LKW unserer Erfahrung nach etwa 1 bis 1,5 Mio km [10] 12 Reifen per LKW entspricht 112,64 Reifensätzen, entspricht 1.251,68 Reifen die für die oben genannte Strecke verschlissen werden
[11] Erstes Deutschen Fernsehen, „Das schmutzige Geschäft mit der Grillkohle“, vom 03.07.2018, abrufbar über folgenden Link
[12] Das Konzept geht davon aus, dass der Wald sich durch „Nichteinmischung“ des Menschen zu einem Ursprungszustand zurück entwickelt, es ist allerdings stark umstritten
[13] Zerbe, St. “Stellt die potentielle natürliche Vegetation (PNV) eine sinnvolle Zielvorstellung für den naturnahen Waldbau dar?”, Forstwissenschaftliches Centralblatt 116.1-6 (1997): 1-15.
[14] Leuschner, Christoph. “Das Konzept der potentiellen natürlichen Vegetation (PNV): Schwachstellen und Entwicklungsperspektiven.” Flora 192.4 (1997): 379-391. Abgerufen über folgenden Link am 05.07.2018
[15]             „Waldvision Deutschland“ – Orientierung oder Irrweg für eine nachhaltige  multifunktionale Forstwirtschaft? Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates Waldpolitik zur Studie „Waldvision Deutschland des Öko-Instituts e.V. von Greenpeace e.V. [16]             Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, „Charta für Holz 2.0“, sowie united Nations Forum on Forests, “Nations Strategic Plan for Forests 2017-2020

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