Update: Ende November 2019 haben die Grünen auf vermehrten Druck der Öffentlichkeit sowie der Politik den Antrag auf FSC-Zertifizierung zurück gezogen und wollen stattdessen “die Waldpolitik überdenken”. Der volle Zeitungsartikel findet sich hier:

Hintergrund:

Wie in vielen Wäldern in Deutschland wird auch für den Landesverband Lippe (LVL) in Nordrhein-Westphalen aktuell diskuttiert, ob eine FSC-Zertifizierung der verbandseigenen Wälder in Frage kommt. Im Folgenden findet sich eine Aufstellung des Sachverhaltes, unter anderem auch mit von uns veröffentlichten Dokumenten hierzu.

Wer?

Ähnlich wie in Hessen argumentieren Grüne und CDU/CSU für und SDP und FDP gegen die Zertifizierung.


Wann?

Das bisher wichtigste Ereignis zur Entscheidung fand letzte Woche statt: die Versammlung des Kreisverbandes. Als Teil dieser Veranstaltung wurde unter anderem auch Gerriet Harms, stellvertretend für FadFSC, geladen.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass im Vorfeld der Veranstaltung bereits ein Dokument mit kritischen Punkten zur Zertifizierung veröffentlicht wurde – insbesondere in Anbetracht der kurzen Redezeit und des Fehlens von Diskussionsraum. FSC-eine Kurzkritik findet sich hier und steht wie immer zum Download und zur Weiterverbreitung zur Verfügung.

Argumente für die FSC-Zertifizierung auf der Verbandssitzung, vorgetragen durch Herrn Seizinger

  1. Der FSC sei ein unabhängiger, gemeinnütziger Verein
  2. Der FSC besteht aus einem Drei-Kammern System sowohl auf globaler als auch auf Landesebene
  3. Der FSC wird von 150 Unternehmen, NGOs etc. unterstützt
  4. Eine Prüfung findet während der Laufzeit des Zertifikates jährlich statt
  5. Der Richtlinienausschuss für den deutschen Standard besteht aus jeweils zwei Personen je Kammer
  6. Der Anteil nicht-heimischer Baumarten darf maximal 20% betragen, in Natura 2000 Gebieten sogar nur 0-10%
  7. Nach 5 Jahren müssen mindestens 5% der Flächen eines Kommunalwaldes ab 1000ha stillgelegt werden
  8. Dies muss in öffentlichen Karten ersichtlich sein
  9. Es müssen etwa 10 Biotopbäume pro Hektar zur Verfügung stehen
  10. Rückegassenabstände müssen 40m betragen (2/3 der Fläche, für die verbleibenden 1/3 reichen 20m aus)
  11. Pestizide etc. dürfen nur nach behördlicher Anweisung ausgebracht werden
  12. Zentrales Anliegen des FSC ist die Beteiligung von Bürgern
  13. Die Zertifizierung kostet etwa 0,5€ pro Hektar
  14. Weiterhin sind für eine Waldfläche von 15.000ha mit etwa 1.8 Mio € Mindererlösen zu rechnen
  15. Sowie:

An dieser Stelle wird zeitnah eine Gegendarstellung veröffentlicht