Im Zuge der Auseinandersetzung um die FSC- Zertifizierung in Hessen und NRW sind wir nun auch auf zwei Dokumente gestoßen, die die Zertifizierung für Thüringen verheerend verurteilen.

Diese stehen wir immer hier zum Download bereit:

Und für Eilige gibt es hier die Zusammenfassungen in Kürze:

Thüringenforst bestätigt auf voller Linie unsere Kritik, dass der FSC vor allem aus politischem Kalkül zur Wählerklientelbefriedigung und zur Imagesteigerung verwendet wird, jedoch mit massiven Mehrkosten verbunden ist (siehe Zitat weiter unten). ThüringenForst bestätigt:

  1. unsere Bedenken für die Arbeitssicherheit bei 40m-Rückegassenabständen (Folie 24)
  2. dass die Ausweisung von Naturwaldentwicklungsflächen hohe Bilanzwertrelevanz hat (was wir im UNIQUE-Gutachten in Hessen vermisst haben)
  3. dass ein Pestizidverbot im Kalamitätsfall mit gravierenden Mehrkosten verbunden ist (am Beispiel 2014 wurden die Einnahmeverluste auf 2.415.000€ berechnet
  4. dass durch die FSC-Zertifizierung kein wirtschaftlicher Mehrwert für den Staatswald des Landes Thüringen erwartet werden kann (siehe folgendes Zitat):

Die rechtliche Einschätzung des Vorhabens hat ergeben, dass nur per Landtagsbeschluss und nachgeschaltetem Verwaltungsratsbeschluss die Einführung einer FSC-Zertifizierung im Staatswald von ThüringenForst erfolgen kann. Zudem muss eine kostendeckende Finanzierung durch den Eigentümer der ThüringenForst – AöR gewährleistet werden.
Summarisch ergibt sich ein Mehraufwand von rund 3.670.000 € und eine direkte Mindereinnahme von rund 3.615.000 € pro Jahr. (Bilanzverluste durch Biotopbäume/Referenzflächen sind hier nicht eingerechnet)
Zusätzlich kommt ein jährlicher Personalaufwand von ca. 8 Mitarbeitern bzw. ca. 400.000 € im laufenden Betrieb zum derzeitigen Personal hinzu. (zusätzliche Stakeholderbeteiligungen und Dokumentationspflichten noch nicht erfasst)”