Über ein Jahr lang wurde ein internes Gutachten von HessenForst, das den ökologischen und forstwirtschaftlichen Nutzen der FSC-Zertifizierung bezweifelt, unter Verschluss gehalten. Umweltministerin Hinz äußerte, dass man erst ein “externes Gutachten” abwarten wolle, und dass “die ‘Stellungnahme von HessenForst’ lediglich ein Beitrag” zur Diskussion bei. Als Reaktion sowohl auf dieses Verhalten als auch auf die Äußerungen der Ministerin wurde am 11.09.2017 ein offener Brief an die Mitglieder des hessischen Landtages verschickt. Das Schreiben finden Sie hier. Über Reaktionen, möglicherweise folgende Gespräche und ähnliches wird an gewohnter Stelle aufgeklärt. Fragen An Den FSC_OffenerBrief LT Hessen
FSC setzt den Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland unter Druck
Nach dem der Bundesverband Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD) am 11. März 2011 in seinen aktuellen Nachrichten unter dem Titel “FSC-Zertifizierung rettet keine Wälder” die Ergebnisse einer Diplomarbeit präsentierte, versucht die FSC Arbeitsgruppe Deutschland den BSHD unter Druck zu setzten und fordert die Löschung des Beitrages.
Der Beitrag des BSHD zeigt die kritische Auseinandersetzung der Diplomarbeit von Jana Förste mit den Strukturen und Zielen des FSCs. In Ihren Schlussfolgerungen schreibt Frau Förste, dass die Zertifizierung, wie sie derzeit gestaltet ist, weder zum Erhalt von Wäldern noch zu ihrer nachhaltigen Nutzung beitragen kann. Weiterlesen
Feb, 2011
Kahlschlag für Ökoholz – Report Mainz
Am 14. Februar 2011 wurde der Beitrag “Kahlschlag für Ökoholz” in die Report Mainz-Sendung aufgenommen. Der FSC reagierte hierbei mit einer Stellungnahme, die bereits am Dienstag den 15.02.2011 veröffentlicht wurde. Interessierte finden sie hier: Stellungnahme des FSCs. Wie gewohnt versucht der FSC die Darstellung zu relativieren, greifbare Argument oder konsequente Handlungen sind jedoch nicht zu erkennen. Widerlegen kann der FSC die Inhalte der Sendung jedenfalls nicht.
Wir hoffen, dass nun auch andere Medien diese Thematik aufgreifen und die Hintergründe des FSCs weiter beleuchten. Auch wenn einige Umweltorganisationen sich noch immer an den FSC klammern, darf der Irrtum, dass das FSC Siegel für umweltfreundliche und legale Waldwirtschaft einsteht, nicht weiter verbreitet werden. Die Argumentation der NGOs, dass ein schlechtes Zertifizierungssystem immer noch besser als gar keins sei, darf kein Grund sein, Greenwashing und Verbrauchertäuschung zu unterstützen.
Pressemitteilung zu Medienberichten, Firma eurobinia, 2010
Am 10. Dezember 2010 veröffentlichte Gerriet Harms (damals als Inhaber von eurobinia einziges Mitglied der heutigen Arbeitsgruppe) eine Pressemitteilung zu aktuellen Medienberichten zum Thema FSC sowie zum aktuellen Stand des Markenrecht-Gerichtsverfahrens. Diese wurde an verschiedene Printmedien, Organisationen Firmen der Holzbranche versendet.
Den vollständigen Text finden Sie hier:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir möchten Sie hiermit auf folgende Medienberichte aufmerksam machen und über deren Hintergrund informieren:
– Heute, am 10.12.2010 erscheint in einem der wichtigsten Pressemedien der deutschen Holzwirtschaft, dem „Holz-Zentralblatt”, ein Interview mit dem langjährigen FSC Kritiker Gerriet Harms – Inhaber des Holzhandelsunternehmens eurobinia – mit dem Titel „Der FSC – ein kontraproduktiver Koloss”
– Am Montag dem 13.12.2010 wird in der Sendung „Report Mainz” (ARD) um 21:45 Uhr ein kritischer Beitrag zum Zertifizierungslabel FSC (Forest Stewardship Council) gesendet.
Hintergrund dieser Beiträge ist u.a. der fragwürdige Markenrechtsstreit zwischen dem Forest Stewardship Council A.C. (FSC A.C.) und dem Holzhandel eurobinia / Gerriet Harms e.K.:
FSC ist kein Garant für nachhaltige und legale Waldbewirtschaftung – In Braunschweig verliert der FSC mehr als eine Markenrechtsklage
Am 01.09.2010 hat am Landgericht Braunschweig die mündliche Verhandlung im Rechtsstreit des Forest Stewardship Council A.C. (FSC A.C.) gegen eurobinia / Gerriet Harms e.K. stattgefunden. Anlass der Klage war ein dem Parkverbotzeichen ähnliches Zeichen, das das FSC-Logo zeigt:
Der FSC hatte eurobinia vorgeworfen, die Holzhandelsfirma suggeriere mit der Nutzung des abgewandelten Logos seinen Kunden, dass sie FSC-zertifiziertes Holz vertreibe. Eurobinia nutze damit das FSC-Markenzeichen widerrechtlich zur Bewerbung der eigenen Holzprodukte. Dass aber genau das Gegenteil der Fall ist und mit dem Zeichen eine deutliche Kritik und Ablehnung der FSC-Zertifizierungspraxis zum Ausdruck gebracht wird, hat nun auch das Gericht in erster Instanz anerkannt: die Klage wurde abgewiesen.
Der FSC ist damit mit dem Versuch gescheitert, öffentliche Kritik an seinem Zertifizierungssystem unter dem Vorwand eines Verstoßes gegen das Marken- und Wettbewerbsrecht zu unterbinden.
Vielmehr stellt das Gericht in seinem Urteil fest, dass der FSC keinem der von eurobinia vorgetragenen Kritikpunkte an seiner Zertifizierungspraxis inhaltlich widersprochen hat. Die Richter nehmen die Kritik daher als inhaltlich wahr und unstrittig an und urteilen im Zusammenhang mit dem vorliegenden Fall, „dass das FSC-Zertifikat kein Garant dafür ist, dass die damit versehenen Produkte aus nachhaltiger und legaler Waldbewirtschaftung herrühren”. Dies aber ist genau das, was der FSC den Verbrauchern suggeriert, wenn er behauptet: „Durch die Kennzeichnung von Produkten mit dem FSC-Siegel haben Verbraucher erstmals eine Unterscheidungsmöglichkeit bei Holzprodukten für verantwortungsvoll erzeugte Produkte” (Quelle: Website FSC-Deutschland). Gegen das Urteil hat der FSC Berufung eingelegt.
Gerriet Harms, Inhaber von eurobinia und Betreiber des Blogs „Fragen-an-den-FSC”, ist in Oldenburg ansässiger Holzhändler, der sich auf den Handel mit europäischem Robinienholz spezialisiert hat. Als langjähriger Beobachter und Kritiker des FSC fordert er, die Verbraucher nicht länger glauben zu lassen, dass Massenproduktion und -konsum von Holz und Holzprodukten mit naturnaher und nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu vereinbaren seien, sofern diese sich weitgehend auf Großplantagen und Primärwälder bezieht. Statt eines Schein-Öko-Labels fordert er eine Volldeklaration von Holz und Holzprodukten, die Holzart und Herkunft des Holzes nachvollziehbar machen und Einkäufern wie Endverbrauchern eine differenzierte Grundlage für eine Kaufentscheidung bieten.
Pressekontakt:
Gerriet Harms
Einsteinstraße 17
26133 Oldenburg
Germany Fon: +49 – (0) 441 – 936 13 0
Fax: +49 – (0) 441 – 936 13 20
Email: presse@eurobinia.eu
Das vollständige Urteil ist nachzulesen unter:
http://www.fragen-an-den-fsc.de/wp-content/uploads/2010/10/urteil.pdf
Alle Dokumente zum Verlauf des Rechtsstreits finden Sie hier:
http://www.fragen-an-den-fsc.de/?cat=30
Das Interview „Der FSC – ein kontraproduktiver Koloss” finden sie im Holz-Zentralblatt:
http://www.holz-zentralblatt.com/
Den Beitrag bei Report finden sie ab Montag hier:
Das darf nicht wahr sein: Utopia Award für den FSC
Aus dem Archiv: Gerriet Harms und Gregor Müller, stellvertretend für die Firma eurobinia.
Hinweis: Hierbei handelt es sich um NoFSC-Aktivitäten, die vor Gründung der Arbeitsgruppe FadFSC ausgeführt wurden. Inhaltlich sind die unten ausgeführten Aussagen nach wie vor gültig, wir haben aber mit dem Wachstum der Gruppe davon Abstand genommen, Diskussionen über die Kommentarfunktion eines Blogs zu führen.
Originaltext von 2009:
Etwas überrascht nahmen wir schon vor einer Weile zur Kenntnis, dass der FSC für den Utopia Award 2009 in der Kategorie Organisationen nominiert war. Am 26.11.2009 war es dann soweit. Der FSC erhielt den Preis, der lt. Utopia Webseite deutsche Vorbilder, Unternehmen, Organisationen und Produkte aus dem Nachhaltigkeitsbereich ausgezeichnen soll, die wirklich etwas verändern. Weiterlesen
Parkbankkrise Nürnberg – FSC-Tropenholz
Hintergrund: Die Stadt Nürnberg plante den Einsatz von FSC-zertifiziertem Tropenholz für öffentliche Parkbänke. Sofort haben sich verschiedene kleine Interessengemeinschaften sowie größere Organisationen wie Rettet den Regenwald oder Pro Regenwald dagegen ausgesprochen, was letzten Endes zu einem ausreichend großen öffentlichen Druck führte, dass die Stadt sich gegen den Kauf entschieden hat.
Erschreckend ist jedoch die Tatsache, dass die Umweltschutzorganisationen WWF, Nabu, Oro Verde und der BUND sich noch am 23. Februar an die Stadt Nürnberg mit einem Schreiben wandten, um Überzeugungsarbeit für den FSC und das Tropenholz zu leisten: offener_brief_wwf_nabu_bund_oroverde
Auch der FSC selbst hatte ein Schreiben (2009-09-03_stelllungnahme_tropenholz_nuernberg) an die Stadt Nürnberg geschickt, um Bedenken gegen das geplante Tropenholz zu beseitigen. Allein die Tatsache, das der FSC allen Ernstes die Entscheidung für Tropenholz als eine “verantwortungsvolle Beschaffung” wertet, und dabei das einheimische Holz (selbst das zertifizierte) völlig außen vor lässt, ist unglaublich.
Wir haben hierauf am 03.12.2009 das folgende Schreiben verschickt:
Leider haben wir lediglich von Greenpeace eine nur sehr relativierende Antwort erhalten:
vielen Dank für Ihre mail zum FSC.
Der FSC ist zur Zeit das beste Siegel für ökologische Waldbewirtschaftung, was am Markt erhältlich ist. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den Standards und auch der Umsetzung zwischen den einzelnen Ländern. Die Probleme in einigen afrikanischen und südostasiatischen Ländern sind uns zum Teil bekannt. Wir haben den FSC immer wieder aufgefordert, und werden das weiterhin tun, eventuellen Missständen nachzugehen, Standards einzuhalten und nachzubessern und Kontrollen zu stärken. Der FSC ist kein fertiges Konstrukt, sondern ein Prozess, der immer weiter verbessert werden muss. Grundlage dafür ist die Transparenz und die Einbeziehung aller Beteiligten. Das leistet momentan kein anderes Zertifikat.
Unsere erste Empfehlung für Verbraucher ist immer: Holz aus heimischer Waldbewirtschaftung mit FSC-Siegel.
Mit freundlichen Grüßen
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Corinna Hölzel
Kampaignerin Wälder & Biodiversität / Forests & Biodiversity Campaigner
Konsequente Reaktionen auf Missstände sind jedenfalls nicht zu beobachten.
Das Schreiben der NGOs an die Stadt Nürnberg vom 23. Februar zeigte, dass sich die meißten NGOs noch immer voll hinter den FSC und seine Aussagen stellen. Ein Hinterfragen scheint nicht stattzufinden.
Somit haben wir nochmals ein Schreiben verfasst, das den ENGOs einen Spiegel vorhalten soll:
Aufforderung ENGOs